Der positive Einfluss der verantwortungsvollen Beschaffung
Von: Roland Simon, Vice President of Procurement, Materials Group

Die verantwortungsvolle Beschaffung stellt die langfristige Verfügbarkeit von Rohstoffen für die Herstellung der Produkte sicher, die Etiketten-Produzenten ihren Kunden anbieten. Unsere jährlichen Ausgaben für Materialien stellen eine bedeutende Investition in die Lieferkette selbstklebender Produkte dar. Es ist wichtig, dass diese Investition ein verantwortungsvolles Verhalten unterstützt und fördert, um negative Umweltauswirkungen zu vermeiden und die Verfügbarkeit von Materialien in Zukunft kontinuierlich sicherzustellen. Die nachhaltige Beschaffung trifft auf fast jedes Produkt zu, das in der Etikettenindustrie Verwendung findet – von Papierprodukten und Kunststoffen bis hin zu Klebstoffen und Folien.

Bei Avery Dennison haben wir mit der Überwachung der Nachhaltigkeitsleistung von Lieferanten begonnen. Während wir auf diesen Weg voranschreiten, erwarten wir, dass unsere Lieferantenbasis kontinuierliche Verbesserungsprozesse einrichtet und unterhält, die die Nachhaltigkeitsperformance in der Lieferkette immer weiter verbessern. Etikettenhersteller sind beispielsweise große Nutzer von Kunststofffolien und Klebstoffen. Diese Materialien stammen größtenteils aus dem Erdölstrom, einer endlichen Ressource des Planeten. Darüber hinaus sind diese Materialien größtenteils nicht abbaubar und stellen eine wesentliche Quelle von Umweltverschmutzung dar, wenn sie nicht recycelt werden. Wir werden eine Branchenkooperation mit Lieferanten, Kunden und in einigen Fällen sogar Wettbewerbern durchführen, um Industriestandards für die Trennung, Sammlung, Verteilung und Verarbeitung von recycelten selbstklebenden Materialien zu schaffen.

Durch die Zusammenarbeit mit Gruppen wie TLMI, FINAT und AWA können wir kollaborative Praktiken fördern, die Strategien zur Positionierung gegen konkurrierende Etikettiertechnologien entwickeln können. Eine solche Partnerschaft bietet die Möglichkeit, Standards für die gesamte Branche zu schaffen.

In Verbindung mit unseren Recycling- und Reduktionsinitiativen werden wir unsere Branche bei der Einführung von erneuerbaren Kunstoffgranulat-Quellen anführen. Produkte, die aus pflanzlichen Quellen hergestellt werden, machen Erdölressourcen überflüssig und verhindern die Verschmutzung durch die Förderung fossiler Brennstoffe. So bietet Avery Dennison zum Beispiel Bio-basierte Polyethylen-Etikettenfolien an, die die ersten selbstklebende PE-Folienetiketten mit einem Obermaterial aus mehr als 80 Prozent erneuerbaren Inhaltsstoffen darstellen. Wir haben Bio-basiertes PE als erstes Produkt in dieser Linie eingeführt. Obwohl es derzeit in Europa erhältlich ist, haben wir die Möglichkeit, es in jede Region der Welt liefern.  

Das Obermaterial wird aus Zuckerrohr-Ethanol hergestellt und ist nach dem Bonsucro®-Verfahren zertifiziert. Die auf Pflanzen basierende PE-Folie kann in den Standard-Polyolefin-Recyclingstrom zurückgeführt werden, was einen Vorteil gegenüber biobasierten PLA-Folien bietet, die derzeit keinen Recyclingstrom aufweisen. 

Die Etikettenhersteller prüfen auch Möglichkeiten zum Kauf erneuerbarer Energien als eine Strategie zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen und der CO2-Bilanz jedes Unternehmens. Einige führen Taktiken wie zum Beispiel den Brennstoffwechsel (Ersetzen von Kohle durch Erdgas) ein und erforschen erneuerbare Energiequellen wie Wind- oder Solarenergie. 

Die Senkung des Energieverbrauchs während der Produktverteilung ist für viele Unternehmen weiterhin eine Priorität, die Strategien wie die Gestaltung leichterer Verpackungen, die Maximierung der Raumnutzung und die Zusammenarbeit mit Kunden zur Untersuchung von Möglichkeiten für Massenverpackungen eingeführt haben.